Entscheidung zum Baufeld V am Bahnhof: Ein Satz mit X
Am 3. Juli waren wir wieder einmal gespannt auf die Entscheidung zum Baufeld V am Bahnhof in der Stadtverordnetenversammlung. Zunächst das Positive: Der Nachtragshaushalt wurde genehmigt, damit unter anderem auch Zukunftsinvestitionen in einen neuen Standort der Feuerwehr, Stadtentwicklung am Berliner Platz (Erwerb des „Posthaus“), sowie die PV-Anlage am Waldschwimmbad möglich sind. Große Investitionen, aber keine konsumtiven Ausgaben, sondern dringend notwendige und wichtige Weichenstellungen für die Stadt.
Hintergrund zur Entscheidung zum Baufeld V am Bahnhof
Der mindestens genauso wichtige Tagesordnungspunkt des Abends war die Abstimmung über das weitere Vorgehen der Stadt auf dem Baufeld V, dem städtischen Gelände am Bahnhof. Die Stadtverordnetenversammlung hatte am 18.04.2024 den Beschluss gefasst: „Im Anschluss an die Wirtschaftlichkeitsberechnung der Siegerentwürfe durch die Bauland-Offensive Hessen GmbH wird die Stadtverordnetenversammlung eine Entscheidung über die Umsetzung des Projektes treffen.“ Die Voraussetzungen für die Entscheidung zum Baufeld V am Bahnhof liegen nun vor.
Änderungsantrag und Kontroversen bei der Entscheidung zum Baufeld V am Bahnhof
Was vielen Zuschauern und Zuhörern nicht bekannt gewesen sein dürfte: Es gab zusätzlich zum Antrag des Haupt- und Finanzausschusses einen Änderungsantrag von FDP, Grünen, SPD und UBG, der zum Ziel hatte, weitere Klärungen vorzunehmen und mit den Büros der prämierten Entwürfe mögliche Kosteneinsparungen zu besprechen (z.B. weniger Tiefgaragen-Stellplätze). Auch an den 2017 beschlossenen Mieten bzw. den Anteilen der geförderten Wohnungen könnten Änderungen vorgenommen werden. Diese verschiedenen Variablen haben erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit des Projektes und somit auf die finale Entscheidung zum Baufeld V am Bahnhof.
Warum über den Änderungsantrag der vier Parteien nicht abgestimmt wurde, ist für die Bürger nicht nachvollziehbar. Offenbar hatte zumindest eine Fraktion nicht die Courage, für den Antrag zu stimmen, obwohl er rechnerisch eine Mehrheit gefunden hätte. Mehr als 45 Minuten Sitzungsunterbrechung mit dem Effekt, dass interessierte Bürger warten mussten, ohne über die Gründe informiert zu sein, entspricht nicht gutem Stil.
Aktives Kronberg fordert Fortschritt bei der Entscheidung zum Baufeld V am Bahnhof
Aktives Kronberg hat eine klare Position: Es ist an der Zeit, dass die Bebauung nicht weiter verzögert wird. Die Kostenentwicklung während der jahrzehntelangen Diskussionen über das Projekt hat zu erheblichen Kostensteigerungen geführt, die heute die Umsetzung gefährden. Ein möglicher Effekt für bestimmte Fraktionen könnte sein, dass sie eine Bebauung als Klimaquartier mit bezahlbarem Wohnraum verhindern wollen.
Wir haben die Entwürfe detailliert geprüft und während einer öffentlichen Führung mit einem Architekten und Frau Prof. Dr.-Ing. Natalie Heger erläutern lassen: Die prämierten Entwürfe sind erstklassig und würden zu einem wegweisenden, attraktiven Klimaquartier führen.
Sozialer Bedarf hinter der Entscheidung zum Baufeld V am Bahnhof
Kronberg braucht weiterhin und dringender denn je diesen bezahlbaren Wohnraum für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seiner Unternehmen, Handwerksbetriebe, junge Menschen, die sonst abwandern, sowie Erzieherinnen und Erzieher. Wenn die Stadt hier nicht bald handelt, fügt sie dem sozialen Gefüge der Stadtgesellschaft erheblichen Schaden zu.
Frühere Artikel von Aktives Kronberg zum Baufeld 5 finden sich unter: Stadtentwicklung